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Beautiful Mind: Ein Schmuckstück für Cranach

Kunstwettbewerb anlässlich des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren

2017 jährt sich zum 500sten Mal der Thesenanschlag Martin Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Dieses Ereignis symbolisiert den Beginn der Reformation. Zur Vorbereitung auf das weltweit gefeierte Reformationsjubiläum 2017 gestalten die mit Luther und der Reformation verbundenen Länder, Städte, Stätten und Kirchen gemeinsam mit der Bundesregierung von 2008 bis 2017 eine Lutherdekade. Im Jahr 2015 jährt sich zum 500. Mal der Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren und rückt die Kunst der Reformationszeit in den Blick. Aus diesem Anlass lobte die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt im April 2014 einen Kunstwettbewerb aus. Der Wettbewerb stand unter der Schirmherrschaft von Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt.

Zu Lebzeiten Cranachs des Jüngeren (1515 – 1586) waren aufwendige, aus kostbaren Materialien gefertigte Schmuckstücke Ausdruck für Reichtum und sozialen Status ihrer Träger. Im Rahmen des Wettbewerbs Beautiful Mind: Ein Schmuckstück für Cranach waren künstlerische Interpretationen von Renaissance-Schmuck gefragt, die zeitgenössischen Formen von Selbstdarstellung und sozialer Distinktion Ausdruck geben.

Bis zum Einsendeschluss Ende August 2014 erreichten die Kunststiftung 146 Wettbewerbsbeiträge von Künstlerinnen und Künstlern aus allen deutschen Bundesländern. Am 1. Oktober 2014 wählte die von der Kunststiftung berufene Jury unter den Einsendungen 51 herausragende Arbeiten aus, die 2015 in Ausstellungen in Lutherstadt-Wittenberg und in Pforzheim gezeigt werden. Die Jury, der Dr. Widar Halén, Director of The National Museum of Art, Architecture and Design, Oslo, Norwegen, Prof. Brigitte Häntsch, AHM Architekten BDA, Berlin, Cornelie Holzach, Direktorin Schmuckmuseum Pforzheim, Dr. Eva Maria Hoyer, Direktorin GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig, Susan Pietzsch, Glashagen, Künstlerin und Schmuckgestalterin und Dr. Katja Schneider, Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt angehörten, bestimmte außerdem die drei Siegerinnen des Wettbewerbes, in deren eingereichten Schmuckstücken ein je eigener inhaltlicher und formaler Bezug zu Leben, Werk und Wirkungen Cranach d. J. deutlich wurde.

Der 1. Preis, dotiert mit 3.000 Euro, ging an Bettina Dittlmann aus Breitenbach in Bayern.  Das Juryurteil für ihre Brosche lautete: „Die aus Eisen gefertigte, mit Granatsplittern besetzte und sparsam emaillierte Brosche ist ein mit höchster handwerklicher Perfektion gefertigtes Schmuckstück. Aus profanen Materialien entstand ein kostbares Schmuckstück. Es ist ein ausgezeichnetes Beispiel brillant beherrschter Goldschmiedekunst. Volumen, Farbigkeit, Oberflächentextur und die im Kontrast zu der formal strengen Außenform präzise und differenzierte Binnenstruktur verleihen dem Stück seine opulente Wirkung. Bettina Dittlmann übersetzt die materielle und visuelle Kostbarkeit von Renaissanceschmuck eindrucksvoll in eine zeitgemäße künstlerische Formensprache.“

Der 2. Preis, dotiert mit 2.000 Euro, ging an Beate Eismann aus Halle in Sachsen-Anhalt. Das Juryurteil für ihren Halsschmuck lautete: „Beate Eismann hat vier gemalte weibliche Halbfiguren dreidimensional geformt: „Bildnis einer Dame“, „Bildnis der Agnes von Hayn“, „Bildnis der einer Edelfrau“ (alle von Cranach d. J.) sowie „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ (von Cranach d. Ä.). Diese von der Künstlerin mittels Rapid-Prototyping in Rotationskörper verwandelte Halbporträts geben – gleich einem plastischen Schattenriss – ihre Abkunft offen preis. Die Jury überzeugt der unprätentiöse Verweis auf die Geistesgeschichte der Renaissance ebenso wie die formale, besonders die plastische Qualität der von einer zartgliedrigen Goldkette gehalten Formen.“

Der 3. Preis dotiert mit 1.000 Euro, ging an Svenja John aus Berlin. Das Juryurteil für ihren Halsschmuck lautete: „Das von Svenja John mit großem technischen und handwerklichem Aufwand gestaltete Collier nimmt mit seiner Form und delikaten Farbigkeit Grundthemen des Renaissanceschmucks auf: Prächtigkeit und Repräsentation. Auf scheinbar spielerische Weise und mit hoher Präzision fertigt die Künstlerin aus billigem Kunststoff wertvolle Schmuckstücke, die ihre gestalterische Qualität aus einer zugleich komplizierten wie strengen, symmetrischen Ordnung gewinnen. Mit Ernsthaftigkeit, Intelligenz und heiterer Gelassenheit gestaltet Svenja John – ganz ohne ironische Rekurse – schöne und tragbare Schmuckstücke.“

Die Arbeiten der drei Preisträgerinnen werden zusammen mit den weiteren 48 ausgewählten Arbeiten in der Ausstellung Beautiful Mind: Ein Schmuckstück für Cranach zeitgleich mit der Landesausstellung „Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung eines Meisters“ vom 26. Juni bis 1. November 2015 im Foyer des Lutherhauses in Wittenberg zu sehen sein. Anschließend wird die Ausstellung in Schmuckmuseum Pforzheim gezeigt. Eine Ausstellung der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Luthergedenkstätten im Rahmen der Landesausstellung Sachsen-Anhalt LUCAS CRANACH DER JÜNGERE – ENTDECKUNG EINES MEISTERS. Gefördert durch die Kloster Bergesche Stiftung und das Land Sachsen-Anhalt.

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler: Mareen Alburg Duncker, Claudia Baugut, Francisca Bauzá, Gregor Bischoff, Ursula Biskup, Antje Bräuer, Bettina Dittlmann, Georg Dobler, Diana Dudek, Beate Eismann, Martina Finkenstein, Anne Fischer, Yvonne Galley-Knappe, Kirsten Garzareck, Tamara Grüner, Karin Heimberg, Stephanie Hensle, Franziska Höhne, Mari Ishikawa, Margit Jäschke, Svenja John, Jutta Kallfelz, Melanie Kölsch, Inga Knölke, Daniel Kruger, Claudia Küster, Heike Lau, Thomas Manz, Christine Matthias, Kerstin Mayer, Elke Mohaupt, Elisabeth Müller-Quade, Martin Papcún, Dorothea Prühl, Isabell Schaupp, Sarah Schuschkleb, Karin Seufert, Frauke Rahr, André Ribeiro, Linus Roeder, Cornelia Rohne, Gudrun Scheible, Thomas Schleede, Marianne Schliwinski, Theo Smeets, Heidi Schulze-Merian, Nelly Stein, Eva Steinberg, Silke Trekel, Jan Wehrens, Andrea Wippermann

BEAUTIFUL MIND
Ein Schmuckstück für Cranach
27. Juni bis 1. November 2015
Eingangshalle Augusteum | Lutherhaus
Collegienstraße 54
06886 Lutherstadt Wittenberg

täglich von 9 bis 18 Uhr

Rahmenprogramm der Ausstellung

Freitag, 24. Juli 2015, 17 bis 18 Uhr:
Einfach prächtig!
Gespräch in der Ausstellung mit Dr. Renate Luckner-Bien und Dr. Katja Schneider

Mittwoch, 5. August 2015, 19 bis 20 Uhr:
Neuer Schmuck – in der Renaissance und heute.
Vortrag von Cornelie Holzach, Direktorin des Schmuckmuseum Pforzheim

Samstag, 5. September 2015, 13 bis 17 Uhr:
Wir machen uns schön!
Kinderkunstnachmittag mit der Schmuckkünstlerin Susan Pietzsch
Anmeldungen zum Kinderkunstnachmittag erbeten unter oeffentlichkeitsarbeit@kunststiftung-sachsen-anhalt.de



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+++aktuell ist die Ausstellung in Berlin+++

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